Musicosophia in Wien

Nach vierjähriger Pause fanden im Haus der Begegnung in Wien-Floridsdorf am 11. Februar 2012 zwei Musicosophia-Einführungsseminare statt. Mit „Kinder hören Klassik“ und „Musik mit neuen Ohren hören“, versuchte die Musicosophia-Schule musikbegeisterte Kinder und Erwachsene für die neue Hör-Methode zu gewinnen.

 
 

„Kinder hören Klassik“

Zu dem Seminar „Kinder hören Klassik“ kamen acht Kinder in Begleitung ihrer Mütter bzw. Großeltern. Hubert Pausinger führte die Kinder, anhand der Musicosophia-Methode, behutsam und spielerisch an die Musik einiger großer Meister heran. Das Andantino von W. A. Mozart, aus „Les Petites Riens“ K Anh.10 eignete sich besonders gut, sie auf das HÖREN einzustimmen. Die Kinder wurden paarweise zusammengeführt und so dass erste Kind die Rolle der „großen“ Flöte und das zweite, der „kleinen“ Flöte übernahm. Durch entsprechende Gebärden drückte jedes Kind aus, wann es dran war und wann es schweigen musste.

Nach dieser konzentrierten Hörarbeit konnten die Kinder bei den sanften Klängen eines Volksliedes aus Katalonien „El noi de la mare“, etwas entspannen. Mit P. I. Tschaikowskys Marsch aus der „Nussknacker-Suite“ wurde es dann wieder lebhafter und die Kinder zeigten sich begeistert, die Melodielinien mit den Händen zu gestalten oder auch an der Tafel mitzuzeigen. Da wurden dann auch die Erwachsenen miteinbezogen, was den Kleinen, aber auch den „Großen“ sichtlich Spaß machte!

Beim Verabschieden wurde den Kindern eine CD, mit der im Seminar gehörten Musik überreicht, damit sie auch zu Hause die Möglichkeit haben, ihre Lieblingsmelodien immer wieder zu hören und vielleicht gemeinsam mit ihren Eltern die Hörspiele zu wiederholen.

 

„Musik mit neuen Ohren hören“

Zu diesem Einführungsseminar fanden sich zwanzig Teilnehmer ein, wovon der weit überwiegende Teil erstmalig an einer Musicosophia-Veranstaltung teilnahm. Auch langjährige Musicosophia – Freunde kamen und scheuten trotz klirrender Kälte selbst längere Anreisen aus den Bundesländern nicht.

Als Musikstück wählte Hubert Pausinger aus dem Klavierkonzert Nr.4 G-Dur op. 58, von Ludwig van Beethoven, den 2. Satz, Andante con moto. Die zwei sehr kontrastierenden Themen dieses Satzes, das düstere kantige, eingeleitet durch das Orchester und das melodische flehende, vorgetragen durch das Klavier, eignete sich besonders gut, die Entwicklung dieses Dialogs zu verfolgen. Die Musik zog sofort alle Teilnehmer in ihren Bann und der Seminarleiter – am Gerät von Lucian Closca unterstützt – führte die Gruppe durch dieses Stück, wobei er ihnen die Grundzüge der Musicosophia-Methode nahebrachte.

Obwohl nur zwei Stunden Zeit waren und die Methode in sehr geraffter Form nahegebracht werden musste, spüret man bei der Melorhythmie deutlich, dass die Musik schon ein Stück in die Menschen Einzug gehalten hat! Mit großer Hingabe und innerer Anteilnahme führten die Teilnehmer die Gebärden aus. An den interessierten Fragen und der regen Teilnahme, konnte man erkennen, dass auch die neuen Teilnehmer von der Musicosophia-Methode begeistert waren. Manche zeigten sich sehr verwundert, wie rasch sie als musikalische Laien, sich der Musik der großen Meister annähern konnten!

Nach dem intensiven Erlebnis plauderten die Teilnehmer nach Wiener Art noch bei einem Glas Wein und tauschten ihre Eindrücke und gemachten Erfahrungen aus. Dieser gelungen Abend lässt hoffen, dass die Musicosophia nicht mehr vier Jahre auf eine weitere Veranstaltung in Wien zu warten braucht.

Gertraud Rethaller

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