Bericht zum Fortgeschrittenen-Seminar im Haus Maria Lindenberg Juni 2011

Unter einem dreifachen Motto stand das Fortgeschrittenen – Seminar vom 2. – 5. Juni im Haus Maria Lindenberg. Musikalisch wollten wir uns in Mozarts Welt der Klavierkonzerte bewegen, geschäftlich die Jahreshauptversammlung des Vereins abhalten und historisch wollten wir das 30. Bestehen der Musicosophia e.V. feiern.

Hubert Pausinger legte den Schwerpunkt auf die frühen Konzerte und begann den ersten Abend mit einer schlichten, innigen Musik: Dem langsamen Satz aus dem 2. Klavierkonzert. Die ersten vier Klavierkonzerte sind ja eigentlich „nur“ Bearbeitungen von Sonaten von anderen, heute kaum bekannten Komponisten. Darauf ging Hubert am zweiten Abend besonders ein und betonte, mit wie viel musikalischem Gespür der elfjährige Mozart verschiedene fremde Sonatensätze zu seinen ersten Klavierkonzerten umgestaltet hat.

Im Vorwege hatte die Schule dazu aufgerufen, sich mit eigenen Beiträgen am Seminar zu beteiligen, und zwei Teilnehmerinnen waren diesem Aufruf gefolgt. Carola Zenetti arbeitete mit der Gruppe am 3. Satz des 9. Klavierkonzertes und Anita Stollnberger führte durch den 2. Satz von Nr. 11.

Im Anschluss an die Hauptversammlung konnte ein runder Geburtstag gefeiert werden. Hubert sprach über 30 Jahre Musicosophia e.V., und mit einem Rückblick auf die Anfänge würdigte er auch die verstorbenen Mitglieder, die mit ideellem und finanziellem Einsatz den Verein gegründet und gefördert hatten. Dann gab es selbstgebackene Torte und mit einem Glas Sekt und vielen hoffnungsvollen Wünschen wurde die kleine Feierstunde abgeschlossen.

Mit Gebhard von Gültlingen arbeiteten wir schließlich am 2. Satz des 26. Konzertes. Seine vergleichende Betrachtung der langsamen Sätze aus den späten Klavierkonzerten waren dann Abschluss und einer der Höhepunkte des Seminars: Mozart wird in seiner musikalischen Sprache immer schlichter und erreicht doch mit diesen einfachen Mitteln eine erschütternde Tiefe.

Den Rahmen für dieses Treffen bildete wieder das Haus Lindenberg mit seiner besonderen Lage, und so fügte sich in diesen Tagen das Erleben der Musik, die Stille der Umgebung, die Weite der Landschaft und die warmherzige, offene Begegnung der Seminar-TeilnehmerInnen zu einem tiefen Erleben.

Manfed Lellek

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